Waldorfkindergärten entstehen nur dort, wo Menschen Einrichtungen dieser Pädagogik wollen. Meistens sind es Eltern, die den Anstoß für die Bildung einer Gründungsinitiative geben. So drückt sich von Anfang an die Bedeutung der engen Zusammenarbeit mit Eltern aus.
Für das kindliche Wohlbefinden ist das Erleben eines guten Verhältnisses aller Bezugspersonen von großer Wichtigkeit. Eine solch partnerschaftliche Beziehung zwischen Eltern und Erzieherinnen entwickeln wir indem wir unsere Verantwortung darin sehen, Eltern in ihren Erziehungsaufgaben zu unterstützen. Es geht nicht darum, sich gegenseitig Vorschriften „wie man richtig erzieht“ zu machen, sondern darum gegenseitig größte Transparenz des eigenen Handelns zu erzeugen, gegenseitig Vertrauen zu entwickeln, um gemeinsam das Kind zu begleiten.
Ein regelmäßiger Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen ist fester Bestandteil unserer Arbeit. Am Anfang der Kindergartenzeit eines Kindes steht ein ausführliches Aufnahmegespräch, in dem ein erstes Kennenlernen zwischen Eltern und Erzieherin stattfindet. Mittelpunkt des Gesprächs ist das Kind mit seiner individuellen Entwicklung.
Auf Elternabenden, Hausbesuchen, Treffen in der Einrichtung, Arbeitsgruppen, gemeinsamen Festen besteht Gelegenheit dazu, dieses Kennenlernen zu vertiefen. Die Zusammenarbeit drückt sich auch ganz praktisch in Mitarbeit der Eltern aus. Etwa bei der Vorbereitung eines Festes, Gartenarbeit oder Mitarbeit im Vorstand.
Das Leben in Gemeinschaften, so auch im Kindergarten, ist im Kern eine Frage der zwischenmenschlichen Beziehung. Diese Beziehungen gestalten sich in Verabredungen, die von den jeweiligen Menschen geschaffen werden.
Sozialgestaltung im Sinne der Arbeite im Waldorfkindergarten heißt , Entscheidungskompetenzen an die Menschen zu binden, die die Verantwortung für diese Entscheidung tragen wollen. Dieses ist an die Initiativkraft jedes Einzelnen gebunden. Der Waldorfkindergarten ist ein Ort, an dem erwachsene Menschen sich gemeinsam bemühen, die Kinder zu begleiten, ihre Anliegen zu hören und bereit sind von ihnen zu lernen.