… hat im Waldorfkindergarten eine zentrale Bedeutung. Spiel ist Arbeit und Lernen. Die Initiative geht vom Kind aus. Mit dem ihm ureigenen „Tätigsein-Wollen“ lernt es neugierig entdeckend und forschend seine Umwelt kennen, sammelt Erfahrungen und be-greift Zusammenhänge auf Grund der sich ergebenden Tatsachenlogik. So gesehen belehrt es sich selbst.
Die Erzieherinnen halten sich respektvoll und aufmerksam beobachtend zurück, immer bereit, einzugreifen, wo es notwendig ist. Sie gehen ihren durchschaubar aufgebauten, lebenspraktischen Tätig-keiten nach, wie z.B. Wäsche waschen, Spielmaterial herstellen oder reparieren, Adventskranz binden und bemühen sich darum, diese mit Freude auszuüben und ganz im „Hier und Jetzt“ anwesend zu sein.
Eine Umgebung mit derart gestalteten sinnvollen Arbeitsprozessen regt die Eigenaktivität der Kinder an und wirkt impulsierend auf ihr Spiel. Diese innere Beziehung zwischen Erwachsenem und Kind charakterisierte Rudolf Steiner mit den Begriffen „Vorbild und Nachahmung“.
Das Kind ist angewiesen auf diesen gestalteten Freiraum, um völlig frei und selbstbestimmt seiner unverwechselbaren Individualität gemäß seine schöpferische Phantasie entfalten zu können. Darüber hinaus braucht es vielfältiges, naturbelassenes, möglichst zweck- und funktionsfreies und damit wandlungsfähiges Spielmaterial.